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„‘Auf dem Weg sein‘, das klingt nach einer Wanderung, einem Prozeß, für den man Geduld braucht. Und einen langen Atem. Wenn Sie schon einmal eine Wanderung unternommen haben, dann wissen Sie: man geht meistens in einer bestimmten Verfassung los und kommt mit vielen neuen Eindrücken am Ziel an, vielleicht auch als neuer Mensch.“, leitete die Landtagspräsidentin Birgit Hesse den Abend ein. Nachdem coronabedingt längere Zeit keine öffentlichen Veranstaltungen rund um das Thema der Schweriner Welterbe-Bewerbung stattfinden konnten, bot die Bühne im Schweriner Innenhof eine stimmungsvolle Plattform – mitten im Residenzensemble. Denn auf dem Weg zum Welterbe sind auch seit dem vergangenen Jahr weitere Wegstrecken zurückgelegt worden.
Den Arbeitsstand des Nominierungsprozesses stellte die seit Dezember 2020 im Stadthaus tätige Linda Holung vor. Der Fokus liege derzeit auf der Bewertung der Authentizität – also Echtheit – und Originalität der einzelnen Ensemble-Bestandteile, so die Expertin. Viel Fleißarbeit also, nicht zuletzt gilt die Aufmerksamkeit dem Managementplan. Dieses Planungsinstrument ist essentiell, um den Erhalt sicherzustellen und die Weiterentwicklung des zukünftigen Welterbe-Areals zu beschreiben. Die Zeitplanung sieht die Einreichung aller Unterlagen im Februar 2023 vor, damit das UNESCO-Welterbe-Komitee 2024 über die Einschreibung abstimmen kann.
Dieses Ziel, der UNESCO-Welterbe-Status, steht am Ende des Weges – und doch ist es nur eine Wegetappe, denn mit dem Status kommen natürlich auch Aufgaben. Welchen Mehrwert und welche Anforderungen die Einschreibung mit sich bringt, darüber tauschte sich Landtagspräsidentin Birgit Hesse mit Dr. Alexander Badrow, dem Oberbürgermeister der Welterbe-Stadt Stralsund, dem Schweriner Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier, und dem Vorsitzenden des Welterbe Schwerin Fördervereins, Joachim Brenncke aus. Die Moderation lag in den Händen von Jürgen Hingst. Wie bei einer Partnerschaft sei es die Liebe, die aus dem Welterbe und einer Stadt eine Einheit schaffe, so beschrieb Dr. Badrow das besondere Etwas, das den Status Welterbe ausmacht. Eine Herzensangelegenheit also… Mit viel Herz für diese Angelegenheit setzen sich in Schwerin seit Jahren viele engagierte Ehrenamtliche aus Wirtschaft und Politik sowie Mitglieder zahlreicher Vereine ein: vom Verein Pro Schwerin e. V., der den Stein 2001 ins Rollen brachte, über den Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e. V., die Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin e. V., das Kunst-Wasser-Werk Schwerin e. V., den Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e. V. bis zum Landesring MV des Deutschen Seniorenringes e. V. und natürlich dem Welterbe Schwerin Förderverein e. V. waren rund 100 Interessierte und Unterstützerinnen und Unterstützer gekommen. Im Innenhof des Schweriner Schlosses, umrahmt von Musik einer Abordnung des Jugendsinfonie Orchesters, war es nun an der Zeit, den gegangenen Weg revuepassieren zu lassen und den nächsten Etappenabschnitt ins Auge zu nehmen.