Ein breites Spektrum an Themen, Einblicke in die praktischen Erfahrungen deutscher und internationaler Welterbestätten und viele Anregungen lieferte die zweite Welterbetagung, die die Landeshauptstadt Schwerin in Kooperation mit dem Welterbe Schwerin Förderverein e. V., dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V und dem Landtag M-V realisierte.
Vom Pfaffenteich zum Küchengarten und entlang der Uferwege des Schweriner Innensees, auf dem Franzosenweg nach Zippendorf, über Mueß und zur Reppiner Burg führte die Exkursion, die den Auftakt der zweiten Welterbetagung bildete. Immer wieder ergaben sich von den Standorten am Wasser neue Sichtbeziehungen zur Insel Kaninchenwerder und zum Stadtraum, die anhand des Kartenmaterials nachvollzogen wurden.
Mit dieser praktischen Anschauung vor Ort startete die Tagung, die schwerpunktmäßig die Aspekte der Schweriner Kulturlandschaft beleuchtete. In einem zweiten Teil stellten Fachreferenten aus Portugal, Hessen und Bayern bereits eingeschriebene Welterbestätten vor, bzw. Bewerbungsvorhaben, wie die bayerische Bewerbung der Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof: „Gebaute Träume“. Eine Kurzbeschreibung der Beiträge finden Sie in der von der Landeshauptstadt Schwerin erstellten Tagungsbroschüre.
Der Abendvortrag von Dr. Birgitta Ringbeck, Auswärtiges Amt, führte durch die Strukturen im UNESCO-Welterbe Bewerbungsprozeß und stellte den friedensstiftenden und schutzorientieren Aspekt der Welterbekonvention, dem „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“, heraus. Außerdem regte sie an, die inhaltliche Ausrichtung der Bewerbung immer wieder zu überprüfen. Mitunter seien für das Nominierungsdossier auch noch weitere Kriterien zur Beschreibung des OUVs der Schweriner Bewerbung zu untersuchen, besonders hinsichtlich der Entwicklung der Architektur und Technik.
Die Ergebnisse der beiden Tage flossen in einer abschließenden, einstündigen Diskussion zusammen und brachten ganz unterschiedliche Einschätzungen der Experten und Wissenschaftler auf den Punkt. Grundsätzlich wurde angeregt, den Austausch mit der Bevölkerung auch weiterhin zu stärken und den Kontakt zu Behörden und Vereinen für Natur- und Umweltschutz auszubauen. Außerdem solle nun nach dieser zweiten umfangreichen wissenschaftlichen Tagung zum Schweriner Residenzensemble der rote Faden für das Nominierungsdossier entwickelt werden.