Georg Adolf Demmler wurde am 22. Dezember 1804 in Berlin geboren.
Nach seiner Schulzeit in Güstrow (1813─1819) studierte Demmler ab 1819 an der Berliner Bau-und Kunstakademie. Wegen Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823 von der Hochschule verwiesen.
1824 wurde er als Baukondukteur des Oberlandesbaumeisters Carl Heinrich Wünsch in Mecklenburg- Schwerin eingestellt. Im Jahr seiner Einstellung reichte Demmler bereits Entwürfe für den Bau der Regierungsgebäude am Alten Garten ein, mit deren Bau an dem Platz eines ehemaligen Franziskanerklosters er auch einige Zeit später beauftragt wurde.
1832 ernannte Großherzog Paul Friedrich (15. September 1800─ 7. März 1842) Demmler zum Baumeister und gestattete ihm eine Studienreise durch Europa.
1835 wurde Demmler zum Landesbaumeister und 1837 zum Hofbaumeister ernannt. Zusätzlich wurde ihm 1841 der Titel des Hofbaurats verliehen.
Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler viele Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Demmler prägte den heutigen Charakter der ehemaligen Residenzstadt unteranderem durch Planung und Bau des Alten Palais (1837), den des Marstalls (1838─1842) und den Neubau des Arsenals am Pfaffenteich (1840─1844).
Er wirkte in ganz Mecklenburg als Baumeister, so zum Beispiel am Schauspielhaus in Güstrow (1828) dem heutigen Ernst─ Barlach-Theater und an der Dobbertiner Klosterkirche (1827).
Glanzpunkt seines Wirkens war sein Beitrag zum Umbau des Schweriner Schlosses (1843─1851). Ursprünglich hatte Großherzog Paul Friedrich geplant am Alten Garten ein neues Schloss im Klassizistischen Stil zu errichten. Als Paul Friedrich jedoch 1842 starb und sein Sohn Friedrich Franz II. den Thron bestieg ließ dieser alle Baumaßnahmen am Alten Garten einstellen. Vielmehr wollte der junge Großherzog in dem in die Jahre gekommenen Schweriner Schloss Residieren. Damit dies Standesgemäß möglich war befahl Friedrich Franz II. einen umfassenden Um und Neubau des Schlosses.
Demmler reichte nacheinander drei Entwürfe ein, die er gemeinsam mit seinem Baukondukteur Hermann Willebrand erarbeitet hatte. Der erste und der zweite wurden abgelehnt, nachdem sie am Hof in Schwerin und Berlin ausführlich besprochen worden waren. Auf Wunsch Friedrich Franz II. sollten alte Bestandteile des Schlosses erhalten bleiben und lediglich renoviert werden. Davon betroffen waren das Lange Haus und das Bischofshaus diese sollten weitgehend unverändert bleiben. Dem lag der Gedanke zugrunde, dass das erneuerte Schloss einen Rahmen für das Alte bieten sollte.
1844 bereisten Demmler und Willebrand Süddeutschland, Frankreich und England, um neue Ideen und Eindrücke zu sammeln. Das Resultat war ein von dem Schloss Chambord an der Loir geprägter Entwurf, der sowohl am Hof in Schwerin als auch in Berlin auf Zustimmung stieß.
Demmler und Willebrand hatten sich von der Französischen Renaissance Chambords inspirieren lassen und einen Entwurf geschaffen, der der Allansichtigkeit des Schlosses Rechnung trug, um es nach allen Seiten gleichermaßen Herschaftlichkeit ausstrahlen zu lassen. Diese Bauweise war zu dieser Zeit ungewöhnlich, da es bis dato üblich war Gebäude im Klassizistischen Stil, also mit einer klaren und symmetrischen Fassade, die griechischen oder römischen Vorbildern nach empfunden war zu bauen.
Während seiner beruflichen Tätigkeit setze sich Demmler für gerechtere Löhne, den Schutz der Lehrlinge vor Ausbeutung und eine Krankheits─ und Unfall─ Absicherung ein. Außerdem gegründete er in eigener Initiative eine Baugewerkschule ebenso, wie eine Sonntagsschule für Handwerkslehrlinge, an der er ehrenamtlich Mathematik und Plänezeichen unterrichtete.
1848/1849 trat Demmler dem Reformverein bei und setze sich dort für das Staatsgrundgesetz ein. Aufgrund dieser Aktivitäten, wurde Demmler wiederholt von Großherzog Friedrich Franz II. ermahnt. 1851 kam er durch seine Kündigung seiner Entlassung zuvor. Trotz seines Ausscheidens aus den großherzoglichen Diensten reichte er 1866 einen „Erweiterungs und Verschönerungs Plan“ für Schwerin ein. In den folgenden Jahren nahm er an zahlreichen Kongressen der sich formierenden Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung teil.
1878 zog sich Demmler aufgrund der Sozialistengesetze aus der aktiven Politik zurück. Er starb am 2. Januar 1886 in Schwerin.
Erstellt im Rahmen eines FSJ von Martin Funk.
Grewols, Grete: Georg Adolf Demmler. In: Wer War Wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Rostock 1995 S. 95 Krempien, Margot: Georg Adolf Demmler. In: Veröffentlichung der Historischen Kommission für Mecklenburg. Reihe A: Biographisches Lexikon für Mecklenburg 5 (2004), S.117-127