Der Protagonist des Um- und Neubaus des Schweriner Schlosses in den Jahren 1843 bis 1857 war der junge Monarch Friedrich Franz II. (1823-1883). Als er 1842 mit nur 19 Jahren die Regentschaft übernahm, waren gesellschaftliche Umwälzungen und Wandel in nahezu allen Lebensbereichen im vollen Gange. Eine bisher ländlich geprägte Gesellschaft suchte den Anschluss an moderne Wirtschaftsformen, an den technischen Fortschritt und verlangte politisches Mitspracherecht. Demografische, industrielle und bürgerliche Revolutionen brachten das alte Gefüge landesherrlicher Macht und Fürsorge ins Wanken.
Auf den jungen Großherzog kamen keine leichten Zeiten zu. Mit der Inszenierung der Landesgeschichte und augenfälligen Verweisen auf die lange dynastische Tradition suchte Friedrich Franz II. seinen Herrschaftsanspruch zu legitimieren. So geriet das altehrwürdige Schloss in seinen Fokus, das bis dato auf der Schlossinsel eher im Dornröschenschlaf versunken war. Vor allem der Schweriner Archivar und Historiker Georg Christian Friedrich Lisch (1801-1883) setzte sich für die Erforschung der Landesgeschichte ein und verfasste über vierhundert Aufsätze.
Neben dem Hofbaumeister Georg Adolph Demmler und später Hermann Willebrand wirkten bedeutende Künstler am Umbau des Schlosses und der Anlagen mit. Es beteiligten sich der preußische Gartendirektor Peter Joseph Lenné, der preußische Baumeister Friedrich August Stüler, ab 1852 Demmlers Nachfolge in der Bauleitung, und der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner.